3.1.3 TAPP

Die TAPP ist ein endoskopisches bzw. minimal-invasives Operationsverfahren. Bei dieser Technik wird ein kleiner Schnitt am unteren Rand des Bauchnabels vorgenommen. In diesen wird eine Spezialnadel eingeführt, über die der Bauch mit Gas gefüllt wird, um den Darm zurückzudrängen und dem Operateur eine gute Sicht zu ermöglichen. Über den gleichen Schnitt wird im Anschluss die Kamera eingebracht, über zwei weitere kleine Schnitte rechts und links des Bauchnabels zudem die Operationsinstrumente [Abb. 17]. Nach Einschneiden des Bauchfells [Abb. 18] wird der Bruchsack vorsichtig aus der Bruchpforte gelöst und anschließend ein ausreichend großes Kunststoffnetz faltenfrei über der Öffnung eingesetzt ([Abb. 19]. Verwendet werden in der Regel Netze, die mindestens 15 x 10 cm groß sind. Die Bauchfellöffnung wird wieder mit einer Naht verschlossen [Abb. 20], so dass das Netz nicht mit den Darmschlingen direkt in Berührung kommt (Gefahr von Verklebungen!).
 

Liegt ein doppelseitiger Bruch vor, können mit diesem Verfahren beide Hernien in einem Eingriff versorgt werden. Die TAPP wird insbesondere bei beidseitigen Hernien sowie bei Rezidivhernien nach offenen Voroperationen durchgeführt. Die endoskopische bzw. minimal-invasive Operation des Leistenbruchs erfordert eine Vollnarkose.


Abb. 17: Einbringen der Trokare (TAPP)


Abb. 18: Einschneiden des Bauchfells (TAPP)


Abb. 19: Einsetzen des Kunststoffnetzes (TAPP)


Abb. 20: Verschluss des Bauchfells mit einer Naht (TAPP)