3 Operative Therapie
Eine Hernie muss immer operiert werden, da sich die Bruchpforte nie von selbst verschließen wird. Die Operation sollte zudem so schnell wie möglich erfolgen, um die gefährliche Einklemmung von Darm- und/oder Netzanteilen zu vermeiden. Eine andere Form der Heilung gibt es nicht. Selbst wenn sich der Bruchsack unter bestimmten Umständen in den Bauchraum zurückverlagert, wird er dennoch bei der nächsten Druckerhöhung, beispielsweise beim Husten, wieder durch die Bruchpforte nach außen gedrängt, wodurch sich diese weiter vergrößert. Der Einsatz von konservativen Therapien wie das Tragen von Bruchbändern (eine gürtelähnliche Vorrichtung, die die Eingeweide im Bauch zurückhalten soll) hat sich nicht nur als wenig hilfreich, sondern sogar als schädlich erwiesen. Beim Einsatz von Bruchbändern kann sich die Bauchmuskulatur zurückbilden und die Bauchdecke instabiler werden, so dass sich die Gefahr weiterer Brüche erhöht. Außerdem kommt es zu unter Umständen erheblichen Druckverletzungen an der unter dem Bruchband liegenden Haut.
Hernienoperationen sind die am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffe. Es haben sich verschiedene Operationstechniken bewährt, bei denen der Operateur den Bruchinhalt in den Bauchraum zurückverlagert, die Bruchpforte verschließt und das Gewebe stabilisiert. Welche Operationsform am besten geeignet ist, hängt von der Art und Ausprägung des vorliegenden Bruches sowie von der Alltagsbelastung und vom Alter des Patienten ab. Es gibt verschiedene Methoden, um die Bruchpforte zu verschließen – zum einen reine Nahtverfahren, bei denen der Bruch mit Nähten versorgt und verstärkt wird, zum anderen Verfahren, bei denen ein Kunststoffnetz verwendet wird. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Operation auf konventionelle Weise in Form eines offenen Eingriffs durchzuführen, oder aber auf ein so genanntes endoskopisches (auch laparoskopisches oder minimal-invasives) Verfahren zurückzugreifen.