1.4.4.2 Laterale/indirekte Leistenhernie
Diese Form der Leistenhernie kann sowohl angeboren als auch erworben sein. Sie macht etwa 60–70% aller Leistenbrüche aus und betrifft vorrangig Männer. Am häufigsten tritt sie auf der rechten Körperseite auf (49 %), seltener links (36 %) oder beidseits (15 %). Die laterale Leistenhernie tritt nicht direkt durch die Bauchwand nach außen, sondern verläuft – indirekt – durch den Leistenkanal. Als Bruchpforte dient der innere Leistenring, der Eingang des Leistenkanals im Bereich der seitlichen (lateralen) Leistengrube. Am äußeren Leistenring, der Mündung des Leistenkanals, tritt der Bruchsack dann nach außen vor.
Der laterale Leistenbruch kann sich bei der Frau bis in die äußeren Schamlippen (Labien), beim Mann bis in den Hodensack (Skrotum) ziehen. In diesem Fällen spricht man auch von Labial- bzw. Skrotalhernien.