1.4.3 Narbenhernie
Narbenbrüche entstehen nach offenen chirurgischen Eingriffen am Bauch im Bereich der Operationsnarbe. Die Häufigkeit liegt bei ca. 10 % aller Bauchoperationen. Laut statistischem Bundesamt werden jährlich etwa 50.000 Narbenhernien in Deutschland operiert (!).
Narbenbrüche entstehen aufgrund mangelnder Festigkeit der Operationsnarbe. Begünstigende Faktoren sind Wundinfektion, Blutungen, Wundheilungsstörungen, schlechter Allgemein- und Ernährungszustand des Patienten, spezielle Erkrankungen wie Zuckerkrankheit oder Krebsleiden, Übergewicht, Medikamente (vor allem Kortison-Präparate), langjähriger Nikotinkonsum sowie Störungen des Kollagenstoffwechsels. Meist bildet sich eine Narbenhernie innerhalb des ersten Jahres nach einer Bauchoperation aus. Hauptsymptom ist die sichtbare bzw. tastbare Vorwölbung im Bereich der noch relativ frischen Operationsnarbe am Bauch.
Auch wenn ein Narbenbruch keine Beschwerden macht, sollte er dennoch operiert werden, da es zu gefährlichen Komplikationen, vor allem der Einklemmung von Darmanteilen, kommen kann. Vorher sollte die ursprüngliche Operationsnarbe jedoch ausgeheilt sein, was in der Regel etwa sechs Monate nach dem Eingriff der Fall ist.