1.4.2 Nabelhernie

Ca. 5 % aller Eingeweidebrüche sind Nabelbrüche. Sie sind häufig angeboren und manifestieren sich daher meistens schon im Säuglings- und Kindesalter. Beim Erwachsenen liegen in der Regel erworbene Nabelhernien vor, die – beispielsweise bei schwangeren Frauen oder körperlich stark arbeitenden Personen – auf einen erhöhten Bauchinnendruck zurückzuführen sind.
 

Da das Gewebe des Bauchnabels von Natur aus eine geringere Stabilität aufweist als seine Umgebung, ist der Nabel eine natürliche Schwachstelle der Bauchwand. Bei der Nabelhernie tritt der Bruchsack durch den Nabelring, eine ringförmige Öffnung im Gewebe rund um den Nabel. Der Bruch macht sich als Schwellung im Nabelbereich bemerkbar, gegebenenfalls bestehen auch Schmerzen. Im Bruchsack können sich aus der Bauchhöhle stammendes Lymph- oder Fettgewebe, in einigen Fällen auch Anteile von Bauchorganen befinden. Während eine Einklemmung bei den angeborenen Nabelbrüchen so gut wie nicht vorkommt, ist dies bei den erworbenen Nabelhernien des Erwachsenenalters durchaus möglich. Letztere sollte daher möglichst umgehend operiert werden. Eine angeborene Nabelhernie heilt meistens spontan aus, so dass eine Operation hier in der Regel nicht erforderlich ist.