6.2 Qualitätssicherung
Die Möglichkeiten und Perspektiven, die sich mit der Etablierung der Qualitätssicherungsstudie Herniamed für die Hernienchirurgie eröffnen, sind enorm. Zum einen dienen die erhobenen Daten als Grundlage für ein nationales Hernienregister, was als erheblicher Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Deutschland anzusehen ist (dies bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen aus Skandinavien, wo allein durch die Einführung eines Hernienregisters die Rückfallraten nach Leistenhernienoperationen in erheblichem Maße gesenkt werden konnten). Ergeben sich zum anderen im Rahmen der Qualitätssicherungsstudie Hinweise auf spezifische Probleme bei Hernienoperationen – beispielsweise hinsichtlich der Operationsmethode oder verwendeter Materialien wie Kunststoffnetze –, können sofort klinikübergreifend praktische Konsequenzen gezogen und Verbesserungen in die Wege geleitet werden. Die Erkenntnisse der Studie werden sich insbesondere auch in der Entwicklung bzw. Verbesserung standardisierter Leitlinien niederschlagen, die als Richtwert für die Durchführung hernienchirurgischer Eingriffe in Deutschland dienen.