2.5 Magen-Darm-Passage
Es handelt sich um eine mit Kontrastmittelgabe verbundene Röntgenuntersuchung des oberen Verdauungstraktes (Speiseröhre, Magen und Dünndarm), mit deren Hilfe krankhafte Veränderungen in diesem Bereich leichter erkannt werden können. Beispielsweise lassen sich Darmschlingen, die in einen Bruchsack vorgefallen sind, hiermit gut abbilden. Die MDP kommt daher vor allem bei Zwerchfellhernien (Hiatushernie) und inneren Eingeweidebrüchen zum Einsatz.
Nachdem der Patient das Kontrastmittel geschluckt hat, werden fortlaufend Röntgenaufnahmen gemacht, um die gleichmäßige Benetzung der Schleimhautoberfläche zu überprüfen. Der Arzt kann die entsprechenden Bilder parallel auf einem Monitor verfolgen. Der Patient nimmt ferner ein gasbildendes Granulat oder Pulver ein, damit sich die Organe des Magen-Darm-Trakts mit Gas füllen und die Wandstrukturen sich entfalten, so dass Unregelmäßigkeiten besser zu sehen sind. Die Röntgenaufnahmen werden in verschiedenen Körperpositionen gemacht, bis alle für die Diagnose wichtigen Abschnitte festgehalten sind.
Das Kontrastmittel kann kurzzeitig zu Durchfall und Blähungen führen. Ein entscheidender Nachteil der MDP ist die relativ hohe Strahlenbelastung, weshalb dieses Verfahren nur angewandt wird, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen. Um ein gutes Untersuchungsergebnis zu erzielen, ist es wichtig, dass der Patient nüchtern ist. Das bedeutet, dass er am Untersuchungstag bis zum Abschluss der Untersuchung keine Nahrung zu sich nehmen darf und auch auf Kaffee, Milch und Zigaretten verzichten sollte. Am Vortag sollte er zudem keine blähenden Speisen (Hülsenfrüchte etc.) verzehren. In Absprache mit dem Arzt sollte er am Tag der Untersuchung auch seine Medikamente erst später einnehmen.